Frühsexualisierung

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Diskursatlas Antifeminismus
Diskursthema:
Bevölkerung Sexualität
Bildung
Narrativ:
Frühsexualisierung

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Der Ausdruck Frühsexualisierung findet als antifeministisches Narrativ Anwendung in Diskursen zur Bildungspolitik.

Geschichte und Bedeutung des antifeministischen Narrativs Frühsexualisierung

In geschlechterkonservativen Ideologien wurde immer schon vor einer zu frühen Sexualität gewarnt. Dies fand seinen Ausdruck in der Forderung, dass es keinen 'Sex vor der Ehe' geben solle. Insbesondere galt diese Forderung für Frauen.

Geschichte des antifeministischen Narrativs Frühsexualisierung

Seit der Aufklärung wurde insbesondere in Deutschland die Sexualität von Heranwachsenden problematisiert. Sebstbefriedigung von Kindern wurde als pädagogisches und medizinisches Problem betrachtet[1]

Mit der Problematisierung und Bekämpfung der Selbstbefriedigung von Kindern und Jugendlichen wurden nach Michel Foucault "unerschöpfliche, korrigierende Diskurse durchgesetzt":

"Die Pädagogen und die Mediziner haben die Onanie der Kinder wie eine Epidemie bekämpft, die es einzudämmen galt. Tatsächlich ging es in diesem hundertjährigen Feldzug, die die Welt der Erwachsenen gegen den Sex der Kinder auf die Beine brachte, darum sich auf diese geringfügigen Lüste zu stützen, sie zu Geheimnissen zu machen (das heißt sie zu zwingen, sich zu verstecken, damit man sie anschließend entdecken konnte), ihren Lauf zurückzuverfolgen, und allem nachzustellen, was sie fördern oder auch nur dulden könnte. Überall wo sie sich zu äußern wagten, hat man Überwachungseinrichtungen und Fallen geschaffen, die sie zum Geständnis zwingen sollten, hat man unerschöpfliche, korrigierende Diskurse durchgesetzt und die Eltern und Erzieher alarmiert, indem man in ihnen den Verdacht erweckte, alle Kinder seine schuldig und mit ihnen alle Eltern und Erzieher, die sie nicht genug verdächtigen; man hat sie zu ständiger Wachsamkeit vor dieser wiederkehrenden Gefahr gerufen, hat ihr Verhalten vorgeschrieben und ihre Pädagogik recodiert, hat den Raum der Familie den Zugriffen eines ganzen medizinisch-sexuellen Regimes unterworfen. Das 'Laster' des Kindes ist nicht sehr ein Gegner als ein Stützpunkt, doch - selbst wenn man es als das zu unterdrückende Übel bezeichnet - das notwendige Scheitern des Vorhabens und der außerordentliche Eifer für eine ziemlich aussichtslose Sache lassen den Verdacht aufkommen, daß man eher sein Weiterbestehen und -wachsen bis an die Grenzen des Sichtbaren und Unsichtbaren erwartet als sein Verschwinden für immer. Auf dieser Grundlage schreitet die Macht voran, vermehrt ihre Relaisstationen und Wirkungen, währenddessen ihre Zielscheibe sich vergrößert, unterteilt, verzweigt und genau wie die Macht selber tief in die Wirklichkeit eindringt. Scheinbar handelt es sich um ein Sperrdispositiv, tatsächlich aber hat man rund um das Kind endlose Durchdringungslinien gezogen."[2]

Erst mit Sigmund Freuds Untersuchungen und Publikationen, sowie wissenschaftlichen Erkenntnissen über die wirklichen Ursachen von Krankheiten, die zuvor der Selbtbefriedigung zugeschrieben wurden, änderte sich allmählich die Einstellung zur (kindlichen) Masturbation. Dennoch blieb die Problematisierung der Sexualität von Kindern und Heranwachsenden bestehen. Ein Vorläufer des Ausdrucks Frühsexualisierung ist Frühsexualität. Diese wurde bereits in den 1920er Jahren problematisiert[3]

Seit Ende der 1990er Jahre betreibt die der Deutschen Gesellschaft zum Schutz von Tradition, Familie und Privateigentum e. V. (TFP) nahe stehende rechts-katholische Initiative Deutsche Vereinigung für eine Christliche Kultur e. V. (DVCK) eine Kampagne gegen das Jugendmagazin BRAVO. So erschien 1999 eine Publikation von Mathias von Gersdorff mit dem Titel "BRAVO: Massaker der Kindheit" und der Leseempfehlung "Lesen Sie, welche Verwüstungen die Jugendzeitschrift BRAVO jede Woche in den Seelen unzähliger Kinder verursacht." [4] Wenige Jahre später startete die DVCK die Protestaktion "Stoppt endlich BRAVO!" wurde die Bundesfamilienministerin aufgefordert "mit Ihrer Kompetenz das Möglichste zu veranlassen, damit diesem wahren Massaker an der Kindheit Einhalt geboten wird."[5]

Der eigentliche Begriff Frühsexualisierung wurde laut Peter Feiniger bereits 2010 von Eva Herman im KOPP-Verlag geprägt. Später wurde der Begriff von Klagemauer.tv aufgenommen.[6]

Bedeutung des antifeministischen Narrativs Frühsexualisierung

Mit dem Argument einer befürchteten "Frühsexualisierung" wird häufig versucht Sexualaufklärung und eine Pädagogik der Vielfalt an Schulen zu deligitimieren und in der Folge einzuschränken bzw. zu verhindern. Insbesondere richtet sich der Begriff gegen die Aufklärung über kindliche und jugendliche Sexualität, sowie homosexuelle Lebensweisen und Heteronormativität. Diese Aufklärung wird als "Umerziehung" bezeichnet. Mit der Nutzung des Begriffs "Frühsexualisierung" geht häufig die Darstellung von Sexualität als einer äußeren Bedrohung einher, an der die Gender-Ideologie die Hauptschuld trage.[7] Außerdem geht die "Befürchtung einer Frühsexualisierung" häufig Hand in Hand mit einem verallgemeinernden, rechtsgerichteten Pädophilie-Vorwurf. Die (vermeintliche) Sorge um das Kind, ist die zentrale Figur in der Argumentation gegen "Frühsexualisierung".[7]

Das antifeministische Narrativ Frühsexualisierung findet u.a. Anwendung bei den Demonstrationen der Demo für alle und der Besorgten Eltern.[7]

Äußerungen im antifeministischen Narrativ Frühsexualisierung

  • Die Antifeministin Christa Meves schrieb 1987 in einem Brief an den Freundeskreis: "Es sind bereits an die zwei Millionen junger Frauen chronisch gebärunfähig (als Abtreibungsfolge, durch Hungerwahn, Geschlechtskrankheiten und Frühsexualität). Bereits vierzehn Prozent aller Ehepaare in der Bundesrepublik Deutschland sind kinderlos, so daß für den Fortbestand unseres Volkes schon jetzt nur noch wenig Aussicht besteht."[8]
(siehe auch Narrativ Niedergang der Nation)
  • In der Erklärung der Internet-Initiative Gender mich nicht der neurechten Jungen Freiheit heißt es: "Der Gender-Wahnsinn bedroht Sie, Ihre Kinder und Enkel. Auf dieser Internetseite finden Sie ständig aktuelle Meldungen zu den Themen „Gender“ und „Frühsexualisierung“. Wir stellen Ihnen neue Bücher und Filme vor, präsentieren Organisationen und Einzelkämpfer gegen den Gender-Wahn, informieren über Veranstaltungen. Sehen Sie die Wahrheit über die Gender Ideologie – und was wir alle dagegen tun können."[9]
(siehe auch Narrativ Genderwahn, Gender-Ideologie)
  • Paul von Oldenburg, Leiter des Brüsseler Büros der Föderation Pro Europa Christiana, schrieb 2009 im Blog Kultur und Medien online: "Geburtenkrise in Deutschland: Vor allem ein moralisches Problem. Erneut sind in Deutschland die Geburtenzahlen gesunken. Pro 1000 Einwohner wurden 2008 nur noch 8,3 Kinder geboren. Damit ist Deutschland nun Schlusslicht in der EU der 27. [...] Es war das Ziel der kulturellen Revolution der 68er, die bürgerlich-kapitalistische Gesellschaft zu beseitigen. Den Vordenkern war schon in den 30er Jahren klar, dass als Voraussetzung dafür die traditionelle Familie überwunden werden muss. [...] Durch eine Sexualisierung schon in der Kindheit würden die Heranwachsenden dann nicht mehr in der Lage sein, stabile Familienverhältnisse aufzubauen. Genau das ist eingetreten. Die „sexuelle Befreiung“ und die Einführung der „Antibabypille“ haben zu einem hemmungslosen Hedonismus geführt. Und falls die Pille einmal nicht hielt, was sie versprach, konnten die Frauen ab den 70ern sich des Babys mit Hilfe der Abtreibung entledigen. Heute bekommt schon die nachfolgende Generation keine Kinder mehr, denn die falsch verstandene Freiheit wird weiterhin gepredigt. [...] Das Parlament von Litauen hat vorbildlich beschlossen, sämtliche Propaganda von Homosexualität, sei es in der Werbung oder an den Schulen, zu verbieten. Solche Schritte wären auch in Deutschland nötig. Die Zeitschrift Bravo gehörte zensiert, wie auch deren Internetseite, die öffentliche Auslage von pornographischen Schriften in Tankstellen gehörte verboten, denn die Augen der Kinder wandern immer direkt an ihnen entlang."[10]
(siehe auch Narrative: Traditionelle Familie, Demografische Katastrophe, Promiskuität, Homolobby)
  • Mathias von Gersdorff schrieb im Januar 2014 im Blog Kultur und Medien online der rechtskatholischen Initiative Kinder in Gefahr (Deutsche Vereinigung für eine Christliche Kultur - DVCK e. V.) im Zusammenhang zur Petition zum Verbot des Jugendmagazins BRAVO: "BRAVO vermittelte eine ultraliberale und antichristliche Sexualität im Geiste der 1968er-Revolution und entwickelte dafür eine Kommunikation, die sämtliche Bedenken zum Verstummen brachte. [...] Das Schamgefühl schützt Kinder und Jugendliche vor einem Abgleiten in sexuelle Ausschweifungen. Doch BRAVO, vor allem die Rubrik Dr. Sommer, lullte das Gewissen und das Schamgefühl ein und so rutschten die Kinder und Jugendliche wie Lemminge in die sexuelle Verrohung. Sicher gibt es Inhalte – vor allem im Internet -, die wesentlich unmoralischer sind, als die, die BRAVO bot. Doch sie werden nicht als einwandfrei präsentiert, sondern wie das, was sie eben sind: dekadente Produkte unserer sexualisierten Gesellschaft. BRAVO versucht stattdessen moralische Dekadenz moralisch zu rechtfertigen wodurch die Wirkung viel destruktiver ist."[11]
(siehe auch Narrativ Dekadenz)
  • In einem "Kurz-Info" zum "Gender-Mainstreaming" des maskulinistischen Vereins Agens e. V. ist zu lesen: "GM [Gender-Mainstreaming] hat sich unbemerkt zu einer Staatsideologie unter dem Deckmantel von „Gleichstellung“ von Mann und Frau etabliert. Es wurde zum Hauptinstrument für reine Frauenförderung vor allem im öffentlichen Dienst und an den Hochschulen, sowie für die Umerziehung in den Schulen. [...] Die Öffentlichkeit nimmt von Gender Mainstreaming (GM) nur Einzelthemen wie Frauenquote, Frühsexualisierung, Gendersprache usw. wahr. Hinter GM steht aber ein allumfassendes Programm mit totalitärem Anspruch. [...] Gender Neusprech: Feministisch orientierte und verordnete Sprachverunstaltung, die unser Denken demgemäß prägen soll" (Agens e. V.)[12]
(siehe auch Narrative Umerziehung, Gender-Ideologie, Dritter Totalitarismus, Neusprech)
  • Die AfD-Fraktion im Landtag Sachsen-Anhalt hat im November 2016 eine Magdeburger Erklärung verfasst, wo es u. a. heißt:„Magdeburger Erklärung zur Frühsexualisierung […] Unter Familie verstehen wir die Verbindung aus Mann und Frau, aus der Kinder hervorgehen. Die Familie ist die Keimzelle der Gesellschaft. Sie garantiert den Erhalt unseres Volkes, unseres Staates und unserer Nation. […] Wir bekennen uns zum Recht jedes Kindes, vor Frühsexualisierung geschützt zu werden. Kinder sind keine jungen Erwachsenen. Die Kindheit ist eine besondere Zeit, eine Zeit der Freiheit, eine Zeit der Aufnahme- und Prägefähigkeit und eine Zeit der Unschuld. […] Wir bekennen uns zu einem Schulunterricht, der auch die Botschaft vermittelt daß nicht Triebbefriedigung, sondern eine intakte Familie primäres Lebensziel sein sollte. […] Wir wenden uns gegen alle Versuche des Staates, in die Erziehungshoheit der Eltern einzugreifen, die natürlichen Vorstellungen, die sich unsere Kinder von Familienleben und Geschlechterrollen bilden, systematisch zu verunsichern und unsere Kinder in dem Glauben zu erziehen, die Ehe sei nur eine beliebige Form des Zusammenlebens, die gleichwertig neben allen anderen Foren steht. [… Es ist] wissenschaftlich noch nicht abschließend geklärt, ob Kinder die bei gleichgeschlechtlichen Paaren aufwachsen eine normale und stabile Geschlechtsidentität entwickeln. […] Wir wenden uns gegen die Diskriminierung sexueller Minderheiten. Der bloße Verzicht auf besondere Förderung ist keine Diskriminierung. Insbesondere lehnen wir die herrschende 'Antidiskriminierung' ab, die sich einseitig an den angeblichen Lebensvorstellungen sexueller Minderheiten ausrichtet. Die traditionelle Familie soll Vorbild bleiben. Sie gehört zum Kern der deutschen Leitkultur.“[13]
(siehe auch Narrative Traditionelle Familie, Keimzelle der Nation, Kein Sex vor der Ehe, Normale Geschlechtsidentität, Lautstarke Minderheiten, Deutsche Leitkultur)
  • Zur Ankündigung einer "Spezial-Ausgabe" des neurechten Magazins Compact im November 2014 kündigt deren Herausgeber Jürgen Elsässer an: "Wollen Sie, dass Zehnjährige vom Lehrer zum Kondomkaufen geschickt werden? Dass sie im Unterricht „Pornokompetenz“ lernen und entsprechende Porno-Filme anschauen? Wollen Sie, dass Zwölfjährige die Definition von Gang Bang und Darkroom lernen? Dass Sexualexperten ohne Beisein des Lehrers auf die Kinder losgelassen werden? Wollen Sie, dass Eltern verhaftet werden, die ihre Kinder, deren Wunsch entsprechend, aus dem Sexualkundeunterricht abmelden? Das passiert bereits in verschiedfenen Bundesländern! Trendsetter sind Berlin, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Dagegen richtet sich die Demonstration am morgigen Samstag von „Besorgte Eltern e.V.“ in Dresden (14 Uhr, ab Semperoper), auf der auch ich eine Rede halten werde. Jetzt heißt es Flagge zeigen! COMPACT hat eine Sonderausgabe COMPACT-Spezial Nr. 3 zum Thema veröffentlicht („Feindbild Familie – Politische Kriegführung gegen Eltern und Kinder. Frühsexualisierung, Gender Mainstream, Schulfach Schwul, Raubtierfeminismus, Geburtenabsturz) veröffentlicht."[14]
  • Im Thüringer Landesparlament warf der Fraktionsvorsitzende der AfD Björn Höcke seinen politischen Gegner*innen vor: »Mit ihrem Ansatz der Früh- und Hypersexualisierung rauben Sie unseren Kindern ihre unbeschwerte Kindheit. Wer es wagt, die Seele unserer Kinder anzurühren, wird mit unserem entschlossenen Widerstand rechnen müssen. Auch dem Gender-Totalitarismus, dieser Fehlgeburt des Behaviorismus, werden wir die Stirn bieten. Nach der politischen Revolution und der Kulturrevolution versuchen Sie es jetzt mit der anthropologischen Revolution. Hauptsache man kann Ungleiches gleichschalten und Bewährtes zerstören, nicht wahr? Was Sie mit Ihrem Körper machen, ist mir völlig egal. Aber versuchen sie Ihre dekadente Desorientierung nicht als allgemeine Erziehungsmaxime zu verkaufen. In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, daß die Einführung des Gleichstellungsausschusses ein Fehler war. Die einseitige Bevorzugung von Frauen allein aufgrund ihres Geschlechts führt zu weiterer negativer Diskriminierung. Es werden nicht nur Männer einzig wegen ihres Geschlechts von Posten ausgeschlossen, nein, es wird die Autorität von leistungsstarken Frauen in verantwortungsvollen Positionen untergraben. Starke Frauen brauchen keine Quote!«[15]
(siehe auch Narrative: Hypersexualisierung, Dritter Totalitarismus, Behaiviorismus, Gleichheitswahn, Gleichschaltung, Dekadenz, Gleichstellung als Diskriminierung, Negative Diskrimierung, Starke Frauen brauchen keine Quote)
  • Die vom Verfassungsschutz als von "Neonazis dominiert" bezeichnete[16] Partei Der III. Weg schrieb 2016 im Artikel Vom Genderwahn zum Volkstod: "Vom Genderwahn zum Volkstod [...] Das Dach eines sexuellen Umerziehungsplanes ist die sogenannte „Gender Ideologie“. Sie behauptet, alle Menschen seien gleich. [...] Wir verstehen uns als familienfreundliche und nationale Gemeinschaft. [...] Zu dieser Gesellschaftsordnung gehören unbedingt wieder gesunde und kinderreiche Familien, um der demographischen Katastrophe entgegen zu steuern. Gegen die herrschende Dekadenz der Volksverräter geben wir der Familie als Keimzelle der völkischen Gemeinschaft oberste Priorität beim Erhalt von Volk und Vaterland. [...] Menschenverachtend ist folgerichtig nicht die lebensbejahende Idee der Gemeinschaft eines Volkes, das gesund in seinen natürlichen Eigenarten wächst und blüht, nein, menschenverachtend ist die Bekämpfung der traditionellen Familie, die propagandistische Förderung der Homo-Lobby, die Verleugnung der natürlichen Geschlechter und die perversen Sexualexperimente an unseren Kindern."[17]
(siehe auch Narrative Drohender Volkstod, Genderwahn, Umerziehung, Gender-Ideologie, Demographische Katastrophe, Dekadenz, Traditionelle Familie, Keimzelle der Nation, Homolobby)
  • Im Faltblatt der Initiative Familienschutz (V.i.S.d.P.: Sven von Storch) vom Februar 2018 zum Thema "Gender-Sexualkunde an Schulen stoppen – Elternrecht schützen!" finden sich folgende Inhalte: "SCHLUSS MIT … Frühsexualisierung von Kita- und Schulkindern durch Gender-Lobbygruppen […] Wer die Gesellschaft umerziehen will, muss bei Kindern beginnen. Schon längst befindet sich „queere Bildung“ auf Siegeszug in Kindergärten und Schulen, vorangetrieben von Politik, Feministinnen, Gewerkschaften und schwul-lesbischen Lobbygruppen (LGBTI*). Die natürliche Geschlechtszugehörigkeit – ob Junge oder ob Mädchen – wird in Frage gestellt beziehungsweise als gefährlicher „Biologismus“ verteufelt. […] Die schwul-lesbische Partnerschaft wird rechtlich und gesellschaftspolitisch zur neuen Familie überhöht, während die Bedeutung der natürlichen Familie mehr und mehr in den Hintergrund gerät. […] Nicht mehr Zeugung, Geburt und Mutterschaft, sondern allein Spass und individuelle Lustbefriedigung zählen beim Geschlechtsakt. Jugendliche werden ermuntert, in häufig wechselnden Partnerschaften ohne Verpflichtung ihre sexuellen Wünsche zu erforschen. […] Um Gender Mainstreaming immer tiefer im gesellschaftlichen Bewusstsein zu verankern, betreiben 1.900 kommunale Gleichstellungsbüros auf Steuerzahlerkosten Gender-Propaganda in Bildungs- und Verwaltungseinrichtungen. […] Deutschland unterm Regenbogen: Fördersumme für sexuelle Minderheitenpolitik → mehr als 14,69 Mio Euro insgesamt. […] Gender-Gaga: Vom Aktionsplan in den Lehrplan [...] Was die Gender-Sexualkunde betreibt, ist in Wahrheit keine Schulbildung, sondern eine ideologisch gesteuerte Erziehung zu Bindungs- und Eheunfähigkeit."[18]
(siehe auch Narrative Homolobby, Umerziehung, Natürliche Geschlechterordnung, Dämonisierung, Traditionelle Familie, Promiskuität, Gleichstellung ist zu teuer, Feminismus als Geisteskrankheit, Gender-Ideologie)
  • Martin Lichtmesz schrieb im Dezember 2015 im neurechten Magazin Sezession des Instituts für Staatspolitik: "»Anonymous Conservative« sieht auch eine Korrelation zwischen einer unterentwickelten Amygdala und dem »r-Typus« der Populationsökologie, der eine Fortpflanzungsstrategie verfolgt, die auf extremer Quantität beruht. Dazu gehören Eigenschaften wie verminderte Wettbewerbsfähigkeit (diminished competitiveness), frühe sexuelle Reife, Promiskuität und niedriger Elternaufwand (low investement parenting), worin man unschwer Elemente der Misere erkennen kann, die eine »befreite« Sexualität in der westlichen Welt angerichtet hat. Die menschliche Zivilisation beruhe nun allerdings auf der entgegengesetzten, auf Qualität ausgerichteten K-Strategie, deren psychologische Züge die folgenden wären: Adaption an eine Umgebung, in der Ressourcen knapp sind, daher Erziehung zur Askese und zum Triebverzicht; späte sexuelle Reife; Monogamie; Förderung der Wettbewerbsfähigkeit; starke Loyalität gegenüber der eigenen Gruppe – also Dinge, die der »Fitness« der Nachkommen und der Optimierung ihres Genpools dienen. Ich zitiere diese evolutionspsychologischen Thesen mit allem Vorbehalt gegenüber biologischen Analogien zwischen Tier- und Menschenreich. Als symbolisches Bild, um die laufende Auflösung Deutschlands und Westeuropas zu erfassen, eignen sie sich aber verblüffend gut. Gerade in den am stärksten degenerierten Ausformungen der Linken kann man etwa folgende eigentümliche Mischung beobachten: der Haß auf die Geschlechterunterschiede und die Feminisierung des Männlichen (Pirinçci spricht von »Verschwulung«), die Politik der totalen sexuellen Liberalisierung und ein ausgeprägt infantiler Habitus gehen Hand in Hand mit der Feindschaft gegen jegliche Form von Grenzen und Begrenzungen, einem Haß auf das Eigene und einer übersteigerten Xenophilie: Die Nivellierung der Gesellschaft und die Selbstaufgabe gegenüber den Forderungen des »Anderen« sind eins. Was sich in den Grünen als Speerspitze der Dekadenz manifestiert, ist nichts anderes als das Extrem einer quer durch alle Parteien und Schichten verbreiteten Mentalität."[19]
(siehe auch Narrative Europäische Hochkultur, Promiskuität, Niedergang der Nation, Dekadenz, Männlicher Selbsthass, Gender-Totalitarismus)

Verkettung mit anderen antifeministischen Narrativen

Weblinks

Literatur

  • Foucault, Michel (1985): Sexualität und Wahrheit. Band 1: Der Wille zur Wahrheit, Frankfurt a. M.

Einzelnachweise

  1. Onanie: Teufelszeug, Martin Spiewak interviewt Thomas Laqueur, in: ZEIT-online vom 17. April 2008
  2. Michel Foucault (1983): Sexualität und Wahrheit. Erster Band: Der Wille zum Wissen, Frankfurt a. M., S. 56f.
  3. Z.B. W. Cimbal / Walter Julius Otto Cimbal (1927): Die Neurosen des Kindesalters: mit besonderer Berücksichtigung von Lernschwäche und Schwererziehbarkeit, S. 125ff.
  4. Internetpräsenz von Kinder in Gefahr: Shop
  5. Internetpräsenz von Aktion Kinder in Gefahr: "Stoppt endlich Bravo!"
  6. Peter Feininger: "Aufmarsch der „Besorgten Eltern“, Teil 2: Die Marke „Besorgte Eltern“ wird kreiert. Zuspruch aus dem rechten und rechtsextremen Lager – starke Berührungspunkte mit der AfD", in: Forum solidarisches und friedliches Augsburg vom 29.11.2014 (Abgerufen 16.6.2017)
  7. 7,0 7,1 7,2 Imke Schmincke: ‚Besorgte Eltern‘ und ‚Demo für alle‘ – das Kind als Chiffre politischer Auseinandersetzungen, Vortrag, gehalten am 31.05.2016 (Heruntergeladen 16.6.2017)
  8. Christa Meves: Brief an den Freundeskreis, September 1987, zit. n. Martina Riek: 'Lebenshelferin aus Erfahrung', in: Frauen gegen den § 218, Bundesweite Koordination (Hg): Vorsicht 'Lebensschützer'. Die Macht der organisierten Abtreibungsgegner, Hamburg 1991, S.57
  9. Internetpräsenz Gender-mich-nicht.de: Erklärung (gespiegelt durch Archive.org)
  10. Paul von Oldenburg: Geburtenkrise in Deutschland: Vor allem ein moralisches Problem, in: Kultur und Medien online vom 05. August 2009
  11. Mathias von Gersdorff: Auflage von BRAVO stürzt ab auf unter 200.000/Raffinierte Verführungskunst, in: Kultur und Medien online vom 21.01.2014
  12. Agens: Gender Mainstreaming. Kurzinfo, PDF vom 10.12.2014
  13. AfD-Fraktion im Landtag Sachsen-Anhalt: Magdeburger Erklärung zur Frühsexualisierung vom 14.11.2016
  14. Jürgen Elsässer: "Stoppt die Frühsexualisierung unserer Kinder! Morgen 15.11. in Dresden" vom 14. November 2014. (Abgerufen 23.2.2017)
  15. Höcke, Björn (2014): Erwiderung von Björn Höcke auf die Regierungserklärung von Bodo Ramelow im Wortlaut (12. 12. 2014), in: Internetpräsenz der Alternative für Deutschland lv Thüringen vom 19. 12. 2014
  16. Bundesamt für Verfassungsschutz: Der III. Weg
  17. Der III. Weg: Vom Genderwahn zum Volkstod, in: Internetpräsenz vom III. Weg', 12.08.2016
  18. Initiative Familienschutz: Gender-Sexualkunde an Schulen stoppen – Elternrecht schützen!. Faltblatt Februar 2018
  19. Martin Lichtmesz: Deutschland im falschen Film, in: Sezession vom 01.12.2015