Diskursatlas:FAQ

Aus Diskursatlas
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1. Was ist der Diskursatlas Antifeminismus? Feministische und queere Arbeit, ob auf der Straße, in Literatur und Kunst oder im ganz alltäglichen Leben, schafft ein differenziertes Verständnis von Geschlecht und Sexualität. Die Auflösung repressiver Geschlechterrollen, die Öffnung für neue Modelle des Zusammenlebens und die Akzeptanz sexueller Orientierungen / geschlechtlicher Identitäten jenseits der Heteronormativität sind nur einige Hoffnungen einer feministischen Politik. Besonders in den letzten zwei Jahrzehnten sind antifeministische Strömungen sichtbarer geworden, die diese Arbeit konterkarieren. Sie wenden sich gegen sexuelle Selbstbestimmung und Gleichstellungspolitiken, sie stellen sogenannte "traditionelle" Vorstellungen von Geschlecht, Sexualität und Familie gegen die langsame Öffnung dieser Konzepte, und sie deklarieren Geschlecht und Sexualität als natürliche Größen, frei von sozialen, kulturellen oder historischen Einflüssen. Das "Feindbild Feminismus" ist ein kollektiver Bezugspunkt für reaktionäre Bewegungen geworden, die bis in die Mitte der Gesellschaft wirken. Der Diskursatlas Antifeminismus versucht, diese Strömungen zu kartografieren, zu rekonstruieren und entsprechend ihrer Inhalte, Themen und Überschneidungen zu gruppieren, um eine vorläufige Analyse des breiten Antifeminismus in den verschiedenen Diskursthemen zu bieten.

2. An welche Zielgruppe richtet sich der Diskursatlas? In erster Linie richtet sich der Diskursatlas als Nachschlagewerk an Wissenschaftler*innen, Lehrer*innen, Journalist*innen und Aktivist*innen. Jede und jeder kann den Diskursatlas für Recherchen nutzen. Der Atlas verwendet aufgrund seines methodischen Vorgehens regelmäßig diskursanalytisches Vokabular. Wir hoffen, inhaltlich zugänglich und verständlich zu bleiben.

3. Wer steckt hinter dem Diskursatlas? Wer sind die Autor*innen? Das Redaktionsteam besteht aus Wissenschaftler*innen, die zu den Themen Geschlecht, Antifeminismus und Neue Rechte forschen, sowie aus aktivistisch Interessierten.

4. Was macht der Diskursatlas anders als Agent*In? Der Diskursatlas ist die Fortsetzung des Agent*In-Projekts („Information on Antigender Networks“). Nach einer Umbauphase ist dieses Wiki nun mit neuer Struktur wieder an den Start gegangen. Im Diskursatlas Antifeminismus sind dabei Veränderungen realisiert worden, die unter anderem auf Kritikpunkte an der Agent*In zurückgehen. Im Vordergrund stehen antifeministische Inhalte, das heißt Äußerungen und Themenbereiche, welche den antifeministischen Diskurs prägen. Durch Analyse der Presse, aus Reden, durch öffentliche Stellungnahmen – kurzum: aus dem "Gewimmel" des Diskurses – arbeiten wir Erzählverläufe des Antifeminismus heraus, die sich an verschiedenen Stellen wiederfinden. Ein Überblick über die diskursanalytische Methodik findet sich im Artikel zum Diskurs. Die Subjekte des Diskurses, also die Akteur*innen, die ihn artikulieren und seine Narrative in (politisches) Handeln überführen wollen, finden als Diskurskoalitionen Eingang in den Diskursatlas, und sind ein Element unter Mehreren. Der Diskursatlas Antifeminismus ist ein Work-In-Progress. Er wächst und verändert sich durch kontinuierliche Recherche und durch die Mitarbeit von Interessierten.