Le Syndicat de la Famille

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Diskursatlas Antifeminismus
Diskursthema:
Bevölkerung Sexualität Geschlecht Familie
Bildung Gleichstellung
Diskursakteurin:
Le Syndicat de la Famille

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Autor: Andreas Kemper (Zitierhilfe)

Le Syndicat de la Famille (Familien Union) ist eine französische Organisation, die unter dem Label La Manif pour tous („Demo für alle“) in Frankreich heteronormativ orientierte Demonstrationen gegen die Gesetztesinitiative „Familie für alle“, insbesondere gegen das Adoptionsrecht von lesbischen und schwulen Paaren, stattfinden ließ. [1]

Die 2012 gegründete Organisation La Manif pour tous nannte sich 2023 in Le Syndicat de la Famille um.

Organisation

Geschichte

Im Januar 2013 wurde in Frankreich die Heirat und das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Menschen beschlossen ("Familie für alle"). Schon vorher hatte sich dagegen Protest organisert. Im selben Monat demonstrierten in Paris nach Polizeiangaben 300.000 gegen das Gesetz unter dem Label "Manif pour tous", "Demo für alle".[2]. Es folgten weitere Demonstrationen mit bis zu 300.000 Teilnehmer*innen nach Polizeiangaben, die Veranstalter*innen sprachen von über eine Millionen Teilnehmer*innen.[3]

Zu den Initiator*innen von La Manif pour tous gehörten [4] Béatrice Bourges und Frigide Barjot. Sprecherin und Präsidentin von La Manif pour tous ist Ludovine de la Rochère. Weitere Sprecher*innen sind bzw. waren: Albéric Dumont, Lionel Lumbroso, Jean-Pier Delaume-Myard und Frank Meyer.[5]

Béatrice Bourges schied aus dem Sprecher*innen-Kreis von La Manif pour tous aus, weil sie sich zunehmend radikalisiert hatte. Bourges wurde daraufhin Sprecherin der Initiative Printemps Français. Die britische Zeitung Independent fragte in einem Titel im Jahr 2013: "Is Béatrice Bourges of Printemps Français the most dangerous woman in France?"[6]

Nach dem Vorbild von La Manif pour tous wurde 2014 die deutsche Organisation Demo für alle gegründet. Bei den ersten Demonstrationen der Demo für alle traten auch Vertreter*innen von La Manif pour tous auf.

Umbenennung in Le Syndicat de la Famille

2023 nannte sich La Manif pour tous in Le Syndicat de la Famille (deutsch: "Das Syndikat der Familie" oder "Familien-Union") um. Ludovine de la Rochère sagte zur Begründung:

"Wir treten für die Familie, die Mutterschaft, die Vaterschaft, die Rechte und Bedürfnisse des Kindes und die Solidarität zwischen den Generationen ein. Wir möchten, dass von der Geburtenrate bis zum Lebensende, von der Bildung bis zur Gesundheit, von der Beschäftigung bis zur Kultur ein "familienfreundlicher" Ansatz verfolgt wird."[7]

Diskurskoalitionen von Le Syndicat de la Famille

Zwischen 2014 und 2017 sprachen mindenstens siebenmal Vertreter*innen von La Manif pour tous bei Kundgebungen der Demo für alle.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Großdemonstration in Paris - Hunderttausende gegen Homo-Ehe Tagesschau, Stand: 13.01.2013 18:47 Uhr. (Abgerufen 18.4.2017)
  2. Tagesschau vom 13.01.2013: Hunderttausende gegen Homo-Ehe
  3. LeMonde.fr, 24. März 2013
  4. Nouvelle Observateur: Barjot, Bourges, Boutin... Que sont devenus les leaders de la Manif pour tous ? vom 04. Oktober 2014. (Abgerufen 18.4.2017)
  5. La Manif pour tous.fr: Les portes-parole (Abgerufen 18.4.2017)
  6. Independent.co.uk 'I’m no homophobe – but the law on gay marriage undermines humanity': Is Béatrice Bourges of Printemps Français the most dangerous woman in France? vom 10. Juni 2013 (Abgerufen 18.4.2017)
  7. eigene Übersetzung; im Original: "Nous défendons la famille, la maternité, la paternité, les droits et besoins de l'enfant, la solidarité intergénérationnelle. Nous souhaitons que de la natalité à la fin de vie, de l'éducation à la santé, de l'emploi à la culture, on ait une approche "famille"."; zit. n. Twitter-Account von Le Syndicat de la Famille vom 26.03.2023, Link