Raphael M. Bonelli: Unterschied zwischen den Versionen

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Laut der Homepage des [[Institut für Religiosität in Psychiatrie und Psychothearpie|Instituts für Religiösität in Psychiatrie und Psychotherapie]] (RPP) gründete ''Raphael M. Bonelli'' 2009 gemeinsam mit [[Walter Pieringer]] und [[Bernd Oberndorfer]]  das  (RPP) in Graz.<ref>[http://rpp-institut.org/Institut/ RPP: Informationen über das Institut](Abgerufen 27.2.2017)</ref>
Laut der Homepage des [[Institut für Religiosität in Psychiatrie und Psychothearpie|Instituts für Religiösität in Psychiatrie und Psychotherapie]] (RPP) gründete ''Raphael M. Bonelli'' 2009 gemeinsam mit [[Walter Pieringer]] und [[Bernd Oberndorfer]]  das  (RPP) in Graz.<ref>[http://rpp-institut.org/Institut/ RPP: Informationen über das Institut](Abgerufen 27.2.2017)</ref>


''Bonelli'' ist im Januar 2016 als Referent beim Symposium [[Gender und Sexualpädagogik auf dem Prüfstand der Wissenschaften]] des [[Demo für all|Aktionsbündnisses für Ehe und Familie - Demo für alle]] aufgetreten zu sein.<ref>Programm, siehe Website [https://web.archive.org/web/20160810004344/https://genderundsexualpaedagogik.com/2016/01/26/univ-doz-dr-dr-raphael-m-bonelli-persoenlichkeit-geschlecht-sexualitaet/ Gender und Sexualpädagogik auf dem Prüfstand der Wissenschaften. "Univ.-Doz. Dr. Dr. Raphael M. Bonelli: Persönlichkeit – Geschlecht – Sexualität" vom 26.01.2016.](Abgerufen 27.2.2017)</ref>
''Bonelli'' ist im Januar 2016 als Referent beim Symposium [[Gender und Sexualpädagogik auf dem Prüfstand der Wissenschaften]] des [[Demo für alle|Aktionsbündnisses für Ehe und Familie - Demo für alle]] aufgetreten zu sein.<ref>Programm, siehe Website [https://web.archive.org/web/20160810004344/https://genderundsexualpaedagogik.com/2016/01/26/univ-doz-dr-dr-raphael-m-bonelli-persoenlichkeit-geschlecht-sexualitaet/ Gender und Sexualpädagogik auf dem Prüfstand der Wissenschaften. "Univ.-Doz. Dr. Dr. Raphael M. Bonelli: Persönlichkeit – Geschlecht – Sexualität" vom 26.01.2016.](Abgerufen 27.2.2017)</ref>


=== Familie ===
=== Familie ===

Version vom 16. Juni 2022, 20:07 Uhr

Diskursatlas Antifeminismus
Diskursthema:
Sexualität Geschlecht Familie
Bildung
Diskursakteur:
Raphael M. Bonelli

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Raphael M. Bonelli ist ein österreichischer katholischer Facharzt für Psychiatrie und Neurologie und ärztlicher Psychotherapeut.[1][2]

Raphael M. Bonelli bedient u.a. die antifeministischen Narrative 'Komplementarität der Geschlechter', 'Traditionelle Familie' und 'Verschwinden der Männlichkeit' in verschiedenen Diskursthemen, wie Sexualität, Familie und Geschlecht.

Antifeministische Narrative bei Raphael M. Bonelli

Äußerungen von Raphael M. Bonelli in antifeministischen Narrativen

  • 12.06.2022: In einem Interview mit Hedwig von Beverfoerde von Demo für alle sagte der österreichische Psychologe Raphael M. Bonelli zum Thema "Warum Kinder echte Eltern brauchen" u.a.:
„Das Potenzial dieser Familie ist einfach, dass Vater und Mutter, wenn sie beide auf das Kind schauen, das sie einen faszinierend verschiedenen Blick haben, aber diese zwei Sichtweisen auf das Kind sind komplementär, das heißt die passen gut zusammen. […] Es gibt ja ganz viele Studien, die zeigen, dass Männer und Frauen ja logischerweise gleich intelligent sind und Aufgaben in der gleichen Zeit richtig lösen, aber mit anderen Hirnarealen.[...] Also der Lösungsweg ist verschieden und deswegen ist der weibliche, der mütterliche Blick auf das Kind ein anderer als der väterliche Blick und deswegen brauchen Männer Frauen und Frauen Männer. […] Ich glaube, so wie es ist, dass ein Kind eben natürlicherweise einen Vater und Mutter hat, das ist gut so wie es ist. […] Es gibt verschiedene Phasen, wo sich die Kinder verschieden orientieren, gerade bei Buben. […] Die orientieren sich sehr stark an dem männlichen Prinzip und lernen da auch ihre eigene Männlichkeit. Aber was mir wichtig ist, ist, dass man nicht gleichzeitig im männlichen und im weiblichen Prinzip sein kann. Wenn wir jetzt auf der Ebene der Emotionalität uns das anschauen, also Frauen sind sehr stark in der emotionalen Intelligenz, ja das bedeutet in erster Linie, dass sie sehr gut sich einfühlen können in das Kind [...] Auf der anderen Seite ist der Vater, den zeichnet eine emotionale Stabilität aus, das bedeutet, er ist nicht so sensibel wie die Frau, aber er ist mehr sachlich und mehr hin geordnet sozusagen auf das, wo geht die Reise hin. Das heißt, zusammen sind sie einfach Top, wenn der eine auf den anderen hört, das heißt die Frau spürt mehr, was braucht das Kind gerade oder oder wie geht es dem Kind gerade und der Mann sagt, okay aber auf lange Sicht wäre es gut, wenn ... Sie hat das [Klettern der Kinder auf der Leiter; A.K.] zugelassen gegen ihre Natur . […] Vom Wesen her ist das halt mehr das Männliche, dieses Hinausschicken oder mal was riskieren. […] Und viele Frauen sagen heutzutage: 'Mein Mann ist so vorsichtig mit dem Kinde, es ärgert mich so. Dann muss ich jetzt der Mann sein.' […] Je männlicher der Mann ist und je weiblicher die Frau, um so besser ist es für das Kind. […] Die Kinder können aufblühen in der Dualität des Seins. […] Wir haben ein Riesenproblem der Erziehung, weil die Väter nicht mehr väterlich sein können, wenn sie versuchen mütterlich zu sein, fürsorglich und liebevoll und empathisch anfangen zu weinen und alles Mögliche.“[3]
(siehe auch Narrative: Komplementarität der Geschlechter, Kinder brauchen Vater und Mutter, Natürliche Geschlechterordnung, Verschwinden der Männlichkeit, Traditionelle Familie, Verweiblichung, Weibliche Intuition)

Diskurskoalitionen

Laut der Homepage des Instituts für Religiösität in Psychiatrie und Psychotherapie (RPP) gründete Raphael M. Bonelli 2009 gemeinsam mit Walter Pieringer und Bernd Oberndorfer das (RPP) in Graz.[4]

Bonelli ist im Januar 2016 als Referent beim Symposium Gender und Sexualpädagogik auf dem Prüfstand der Wissenschaften des Aktionsbündnisses für Ehe und Familie - Demo für alle aufgetreten zu sein.[5]

Familie

Raphael M. Bonelli ist nach eigenen Angaben auf seiner Homepage mit Victoria Bonelli verheiratet.[1] Victoria Bonelli ist Redakteurin bei kath.net.[6]

Rapahel Bonelli ist der Sohn von Johannes Bonelli, Direktor des Instituts für medizinische Anthropologie und Bioethik, welches dem Opus Dei nahe steht.

Raphael Bonelli ist mit dem ehemaligen Kabinettschefs der österreichischen Regierung unter Sebastian Kurz, Bernhard Bonelli, verschwägert, der seine Cousine heiratete und den Namen 'Bonelli' übernahm.[7][8][9]

Raphael Bonelli ist der Neffe von Lukas Bonelli, Obmann des österreichischen katholischen Radios Radio Maria.[10][11]

Verbindungen zur Ex-Gay-Bewegung

Die sogenannte Ex-Gay-Bewegung tritt für eine "Heilung" und "Konversion" von homosexuellen Menschen ein.

Während des Kongresses "Religiösität in Psychiatrie und Psychotherapie" 2007 in Graz (RPP 2007), in dessen Rahmen Raphael M. Bonelli Kongressleiter war, sollte Markus Hoffmann, der Vorsitzende des Vereins wuestenstrom e.V.[12], unter dem Titel „Therapeutisches Arbeiten bei ichdystoner Sexualorientierung“ einen Vortrag halten[13]. Erst nach überregionalen Protesten scheint der Workshop abgesagt worden zu sein, so Stefan Beig[14]. Die Veranstalter hätten die "Grundlagen der Arbeit" von Wüstenstrom geprüft und konstatierten:

"Wir halten diese Prinzipien für eine vertretbare Position einer religiösen Organisation, auch wenn sich die therapeutische Arbeit auf unseren beiden Kliniken von dieser Praxis deutlich unterscheidet. [...] Doch wir stehen dazu, dass eine akademische Diskussion möglich sein muss und verwehren uns gegen jede Form von Intoleranz, von welcher Seite auch immer sie vorgetragen wird."[13]

Laut eines Artikels vom 9. April 2009 von Franz-Josef Hanke haben Raphael M. Bonelli und Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz im Rahmen des 6. Internationalen Kongresses für Psychotherapie und Seelsorge Vorträge gehalten. Während dieses Kongresses gab es Angebote verschiedener Vortragenden, die der Ex-Gay-Bewegung zugeordnet werden können. Konkret benannte Franz-Josef Hanke die Beiträge von Markus Hoffmann (Wüstenstrom) und Christl Ruth Vonholdt vom Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft.[15]

Raphael Bonelli betont in einem Email-Verkehr zwischen ihm und Volker Beck:

"Ich habe noch nie einem meiner homosexuell orientierten Patienten daraus einen Vorwurf gemacht oder ihn gar zur 'Konversion' gedrängt."[16] 

Allerdings bestätigt Bonelli in diesem, von ihm auf seiner Homepage veröffentlichten E-Mail-Verkehr, er habe eine E-Mail eines "Nicht-Betroffenen" an Wüstenstrom weiter versandt.[16]

Kontakte zu Opus Dei und Regnum Christi/ Legionäre Christi

Raphael Bonelli kennt nach eigenen Angaben im Rahmen eines Interviews mit dem Magazin Kath.net den Opus Dei seit seiner Geburt, da einige seiner engsten Verwandten dort Mitglied seien und er sich mit mehreren Mitgliedern freundschaftlich verbunden fühle. Bonelli selbst sei kein Mitglied. [17]

Zu einer Fachtagung des von Raphael Bonelli geleiteten Instituts für Religiösität in Psychiatrie und Psychotherapie im Oktober 2015 hielt das Opus Dei-Mitglied Jürgen Liminski, nach Angaben auf der Homepage der Fachtagung, als einer von fünf geladenen Referent*innen einen Vortrag.[18]

Raphael Bonelli scheint bereits in mehreren, dem Regnum Christi nahestehenden, Veranstaltungen aufgetreten zu sein.[19][20][21] Laut Angaben des Instituts für Religiösität in Psychiatrie und Psychotherapie nahm der Generalrat der Legionäre Christi, Sylvester Heereman, im März 2015 als einer von fünf geladenen Referent*innen an der RPP-Fachtagungen teil.[22]

Websites

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Homepage von Raphael Bonelli: Lebenslauf(Abgerufen 27.2.2017)
  2. "Psychiater Univ.-Prof. Raphael Bonelli: ´Ich bete für meine Patienten, aber sie wissen es nicht´". Kathtube vom 08.10.2014.(Abgerufen 27.2.2017)
  3. Interview von Hedwig von Beverfoerde mit Raphael M. Bonelli: "Warum Kinder echte Eltern brauchen" – Univ.-Doz. DDr. Raphael M. Bonelli, in: Youtube-Channel von 'Demo für alle' vom 12.06.2022
  4. RPP: Informationen über das Institut(Abgerufen 27.2.2017)
  5. Programm, siehe Website Gender und Sexualpädagogik auf dem Prüfstand der Wissenschaften. "Univ.-Doz. Dr. Dr. Raphael M. Bonelli: Persönlichkeit – Geschlecht – Sexualität" vom 26.01.2016.(Abgerufen 27.2.2017)
  6. kath.net: About (Abgerufen 6.2.2017)
  7. Michael Völker: Bernhard Bonelli: An den Schalthebeln der Koalition, in: Der Standard (online) vom 17. Dezember 2018
  8. kath.net vom 13.12.2018: Neuer Kabinetts-Chef war Leiter des Catholic Legislators Networks
  9. Confessiones vom 28.10.2017: Greift ein rechtskatholisches (Opus Dei-)Netzwerk mit ÖVP-Chef Kurz zur Macht?
  10. Internetpräsenz von Radio Maria: Vorstand
  11. Internetpräsenz von Radio Maria: Impressum
  12. Wuestenstrom: Impressum.(Abgerufen 27.2.2017)
  13. 13,0 13,1 RPP 2007 "Stellungnahme zum Workshop 4.6 mit dem Titel „Therapeutisches Arbeiten bei ichdystoner Sexualorientierung“" vom 21. August 2007.(Abgerufen 27.2.2017)
  14. Stefan Beig: "Zwei Zugänge zum Phänomen Seele". Wiener Zeitung vom 13.10.2007. Hochgeladen vom RPP Institut.(Abgerufen 27.2.2017)
  15. Franz-Josef Hanke: "Evangelikale 'Psychotherapie und Seelsorge'". HDP vom 09.04.2009.(Abgerufen 27.2.2017)
  16. 16,0 16,1 Raphael M. Bonelli: E-Mail-Verkehr mit Volker Beck(Abgerufen 27.2.2017)
  17. Das Fehlen von Schuldgefühlen macht uns zum Monster - Interview mit Raphael Bonelli. Kath.net vom 04 Juni 2013(Abgerufen 27.2.2017)
  18. vgl. Vortragende am 17.10.2015, Fachtagung Bindung & Familie (Abgerufen 27.2.2017)
  19. vgl. George Elsbett: Wahrheitstherapie – was ersehnt die Seele mehr?, in: Theologie vom Fass vom 15.01.2015(Abgerufen 27.2.2017)
  20. vgl. Reinhard Gölzner: "Männlichkeit und Narzissmus", in: Theologie vom Fass vom 29. Januar 2017.(Abgerufen 27.2.2017)
  21. vgl. 1. Jugendtreffen „YouMOVE“ des Regnum Christi startet am Wochenende in Würzburg, in: ZENIT vom 30.4.2015(Abgerufen 27.2.2017)
  22. Vortragende am 7.4.2015, Fachtagung Perfektionismus & Vollkommenheit(Abgerufen 27.2.2017)