Demografische Katastrophe

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Diskursatlas Antifeminismus
Diskursthema:
Bevölkerung Sexualität Familie
Narrativ:
Demografische Katastrophe

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Der Ausdruck Demografische Katastrophe findet u. a. als antifeministisches Narrativ in den Diskursthemen Bevölkerung, Sexualität und Familie Anwendung.

Geschichte und Bedeutung des Narrativs Demografische Katastrophe

Mit dem Narrativ Demografische Katastrophe wird vor einer demographischen Entwicklung gewarnt, die in eine Katastrophe enden könnte. Demografische Katastrophe kann auf die Zusammensetzung der Bevölkerung (das quantitative Verhältnis von Alten zu Jungen, das quantitative Verhältnis von allochthoner zu autochthoner Bevölkerung) als auch auf die Bevölkerungsanzahl an sich zielen (siehe Narrativ Niedergang der Nation).

Demografischer Winter

Das als ungünstig interpretierte Verhältnis von zahlenmäßig starker alter zu zahlenmäßig junger junger Bevölkerung ("Überalterung der Gesellschaft" / "Vergreisung unserer Heimat") wird auch mit dem Narrativ "Demografischer Winter" bezeichnet. "Winter" ist eine Metapher, die sowohl auf die letzte Lebensabschnitte von Menschen zielt, als auch auf die Phase des Niedergangs einer Gesellschaft. So findet sich in der "Tafel 'gleichzeitiger' Geistesepochen" in Oswald Spenglers "Untergang des Abendlandes" folgende Kennzeichnung der Phase "Winter": "Winter: Anbruch der weltstädtischen Zivilisation. Erlöschen der seelischen Gestaltungskraft. Das Leben selbst wird problematisch. Ethisch-praktische Tendenzen eines irreligiösen und unmetaphysischen Weltstädtertums."[1]

Bevölkerungsaustausch

Ein weitere Bedeutung von Demokratischer Katastrophe liegt in der Behauptung einer katastrophalen Entwicklung der eingewanderten zur sogenannten einheimischen Bevölkerung. Im Zusammenhang mit der Warnung vor dieser Entwicklung werden Diskursstränge wie Bevölkerungsausstausch, Umvolkung etc. bemüht, die die alarmistische Prognose mit einem absichtsvollen Verhalten der Regierungen verknüpfen.

Niedergang der Nation

Letztlich bedeute die Demografische Katastrophe einen Niedergang der Nation. Die Narrative Demographische Katastrophe und Niedergang der Nation sind eng miteinander verknüpft.

Demografische Katastrophe als antifeministisches Narrativ

Oftmals wird die Warnung vor einer demografischen Katastrophe auf eine zu geringe Geburtenziffer in der Gesellschaft zurückgeführt, für wiederum die Emanzipation von Frauen bzw. Homosexuellen verantwortlich gemacht werde. Durch diese Emanzipation würden Frauen ihrer "Mutterrolle" nicht mehr gerecht werden.

Äußerungen im Narrativ Demografische Katastrophe

Die folgenden Äußerungen können zur besseren Lesbarkeit des Artikels ein- und ausgeklappt werden.

"Der „Volkstod“ breitet sich immer weiter aus. Ein Phänomen, das in der modernen Zeit die gesamte westliche Zivilisation erfasst hat. Doch gerade Deutschland, das sich seit gut mehr als 65 Jahren im Würgegriff der vermeintlichen „Befreier“ befindet, leidet am stärksten unter all den durch Kapitalismus und Globalisierung geknechteten Völkern. Ursachen hierfür sind zum einen der indoktrinierte Selbsthass, der von Politik, Medien und anderen gesellschaftlichen Institutionen zelebriert wird. Die Menschen werden hier zum Spielball von fremden Mächten gemacht, die es schaffen, in die Psyche eines ganzen Volkes einzudringen. Zum anderen ist aber auch die übermäßig ausgeprägte Wohlstands- und Konsumgesellschaft daran schuld, dass die Menschen den Wert der Familie nicht mehr schützen und achten. [...] Dabei ist gerade die demographische Katastrophe ursächlich für alle gegenwärtigen und zukünftigen Krisen. [...] Aus ökonomischer Sicht wäre dies der SuperGau. [...] Aber auch aus soziokultureller Hinsicht wäre dieses Szenario der Untergang der Kulturnationen Europas. Die Familie ist die Keimzelle eines jeden Volkes. [...] Besorgniserregend ist auch die Tatsache, dass mit dem aufkommenden Hirngespinst Gender Mainstreaming diese katastrophale Entwicklung unserer Völker beschleunigt wird. Die Strategie des Gender Mainstreaming hat zwar erst gut 25 Jahre Bestand, die Ideologie dahinter ist jedoch wesentlich älter. Auch hat die Gender Ideologie großen Anteil an der Paarungsmüdigkeit der Deutschen, mitsamt ihren daraus resultierenden verheerenden Folgen."[3]
(Netzwerk: Völkischer Nationalismus; siehe auch Narrative: Genderterror, Selbsthass, Gender-Ideologie, Europäische Hochkultur, Niedergang der Nation, Keimzelle der Nation, Volkstod, Genderwahn)
"Gender Mainstreaming – größtes Umerziehungsprogramm der Menschheit [...] Denn dies ist Gender in Reinform: Wer das natürliche Geschlecht abschaffen will, muss als erstes die Familie zerschlagen und den Mann in seine Grenzen weisen! Wer für Gender ist, muss auch gegen Kinder sein, gegen den Mann, gegen die Ehe, gegen die Familie! Gender Mainstreaming ist Hauptbestandteil der 'Familienpolitik' eines Staates, der von der demographischen Krise in seiner Existenz massiv bedroht ist."[4]
(Netzwerk: Christlicher Antifeminismus; siehe auch Narrative: Gender-Ideologie, Umerziehung)
  • Der Salzburger Weihbischof Andreas Laun verfasste im Sommer 2004 für den rechtskatholischen Internetauftritt Kath.net einen Artikel mit folgenden Äußerungen:
"Wenn in Europa nicht sehr bald eine radikale Änderung kommt, wird es weiter vergreisen. Greise sterben. In das Vakuum strömen andere Völker ein und fordern nach Maßgabe ihrer Größe politische Macht. Noch nie in der Geschichte haben mächtige Gruppen oder Länder freiwillig auf Macht verzichtet. Das ist bei den Muslimen nicht anders, zumal ihnen ihre Religion das Durchsetzen ihrer Macht gebietet. [...] Ursache der demographischen Katastrophe ist die schon lange andauernde liberal-atheistische Politik in ganz Europa. Sie hat die Familie zerstört, sie macht es den Frauen unmöglich, bei ihren Kindern zu bleiben, und macht sie glauben, darin bestünde ihre Befreiung, sie hat die Sexualmoral in ihr Gegenteil verkehrt, sie propagiert Verhütung und erlaubt Abtreibung, sie belohnt Kinderlose und fördert mit Steuergeldern homosexuelle Partnerschaften. Also sind die Atheisten die Schuldigen? Ja, aber auch nein: Die eigentlich Schuldigen sind die Christen, Laien und Kleriker, die geschwiegen haben und untätig geblieben sind."(Andreas Laun)[5]
(Netzwerk: Christlicher Antifeminismus; siehe auch Narrative: Frauenerwerbstätigkeit zerstört Familie, Promiskuität)
  • Im NPD-Parteiprogramm heißt es zur Familie:
"Die kleinste Gemeinschaft innerhalb unseres Volkes ist die Familie. Auf ihr fußen Volk und Staat, weshalb der Familie auch die besondere Zuwendung und Fürsorge des Staates zuteil werden muß. Ihren natürlichen Ausdruck findet die Familie in der Ehe mit Kindern. Dies begründet den besonderen Schutz von Familie und Ehe. Homosexuelle Lebenspartnerschaften bilden keine Familie und dürfen nicht gefördert werden. Kinder brauchen Mutter und Vater für eine gesunde Entwicklung, aber auch alleinerziehende deutsche Mütter und Väter verdienen staatliche Unterstützung. [...] Die NPD bekennt sich zur Unterschiedlichkeit und Gleichwertigkeit von Mann und Frau und lehnt die naturwidrige Gender-Mainstreaming-Ideologie ab. [...] Die Familie – als Trägerin des biologischen Erbes – ist die Keimzelle des Volkes. Die besondere Bedeutung der Familie für die Zukunftsfähigkeit unseres Volkes wird angesichts einer katastrophalen Bevölkerungsentwicklung in einem vergreisenden Deutschland immer deutlicher."[6]
(Netzwerk: Völkischer Nationalismus; siehe auch Narrative Traditionelle Familie, Homosexuelle Promiskuität, Kinder brauchen Vater und Mutter, Gender-Ideologie, Keimzelle der Nation)
  • 29.11.2011: In einem Flyer der NPD-Fraktion Mecklenburg-Vorpommern ist zu lesen:
"Ist in der Öffentlichkeit heute von Familienpolitik die Rede, handelt es sich fast ausschließlich um Pläne, die auf die Erwerbstätigkeit von Müttern abzielen. Es hat sich eine totale Verwirtschaftlichung aller Lebensbereiche vollzogen. Der 'demographische' Supergau ist jedoch ein Beweis für fehlende Rahmenbedingungen. Jahrzehntelang wurden Familien von der Politik vernachlässigt und gesellschaftspolitisch an den Rand gedrängt. […] Das bedrohliche Ausmaß dieser Entwicklung wird von den Regierenden verharmlosend als 'demographischer Wandel' dargestellt und verschleiert das Ausbluten und die Vergreisung unserer Heimat. […] Diese gefährliche Entwicklung veranlaßte die NPD-Landtagsfraktion unter dem Motto 'Drohenden Volkstod stoppen – Diskriminierung deutscher Großfamilien beenden' (Drucksache 5/3971)- eine Initiative ins Leben zu rufen, welche geeignete Maßnahmen gegen die Diskriminierung deutscher Großfamilien und für den Erhalt der kleinsten biologischen Keimzelle unseres Volkes aufzeigt."(NPD Fraktion Mecklenburg-Vorpommern[7])
(Netzwerk: Völkischer Nationalismus; siehe auch Narrative: Frauenerwerbstätigkeit zerstört Familie, Volkstod, Keimzelle der Nation)
"Andere Länder stemmen sich mit aller Kraft gegen den demografischen Niedergang. Doch Deutschland bleibt blind auf Katastrophenkurs. Vermutlich beendet erst der Zusammenbruch des Rentensystems den Gebärstreik der Deutschen. [...] Die Zahl der Kinder zu erhöhen, ist kein politisches Ziel der Bundesregierung. Manuela Schwesig, die Familienministerin, hat mehrfach deutlich gemacht, dass Geburtenzahlen nicht im Zentrum ihrer Aufmerksamkeit stehen. Sie will als Gleichstellerin wahrgenommen werden. [...] Eine Generation, die derart in Saus und Braus leben kann, wie die heute über 50-Jährigen, gab es nie in der Geschichte und wird es nie wieder geben. [...] Der Rentenstaat hat ein Lebensmodell möglich gemacht, das zuvor der totalen Erniedrigung gleichkam [...] Das Alterselend der Kinderlosen wurde nach Bismarck mit jedem Ausbauschritt der Rentenversicherung weniger drohend. Natürlich blieb Kinderlosigkeit zunächst ein Makel. Soziale Prägungen halten lange vor. Aber die Menschen merkten über die Jahrzehnte, dass keine Kinder zu haben dank Rente eine Alternative ist, die zumindest finanziell sehr attraktiv ist. [...] Für den abnehmenden Fortpflanzungswillen mögen durchaus auch noch ein paar gewichtige andere Faktoren jenseits der Aufmerksamkeit des Ökonomen eine Rolle spielen. Zum Beispiel der Niedergang der Religion in der westlichen Welt. Aber solche weichen Faktoren liegen auch nicht als bevölkerungspolitischer Hebel in der Hand der Politik. [...] Vielleicht wird für künftige Generationen angesichts zusammengebrochener staatlicher Sicherungssysteme, ein Leben ohne eigene Kinder wieder das werden, was es jahrhundertelang war: ein wenig erstrebenswertes Lebensmodell." [8]
(Netzwerk: Sonstige Netzwerke; siehe auch Narrative: Niedergang der Nation, Luxusproblem Gender, Rentenstaat)
»Die Altparteien sprechen immer beschwichtigend von einem ›demographischen Wandel‹, den man begleiten müsse. Mit Verlaub, das ist dümmliches Geschwätz. Thüringen befindet sich mitten in einer demographischen Katastrophe.« (Björn Höcke)[9] »Thüringen befindet sich mitten in einer demographischen Katastrophe.« (Björn Höcke)[10]
(Netzwerk: AfD, Völkischer Nationalismus)
"Warum hatten die internationalen Programme zur Frauenemanzipation und Geburtenreduktion in der westlichen Welt einen solchen Erfolg? Erstens, weil seit den 1960er Jahren die Pille populär wurde. Zweitens, weil innerhalb der Bürgerrechtsbewegungen die Frauenemanzipation und die feministischen Bewegungen Wasser auf die Mühlen der UNO waren. Und drittens, weil die Verstädterung [...] sowie der Anstieg der Lebensqualität durch die zweite industrielle Revolution [...] die Lebensweise veränderten. Verstärkt wurde diese Entwicklung durch die bewusst vorangetriebene sexuelle Revolution, die bis heute ihre Ideologie pädagogisch und didaktisch bis in die Schulen und Kindergärten durchgereicht hat. Die Wucht dieser Kombination unterschiedlicher Faktoren hat dazu geführt, dass in den Industrieländern ein demographischer Winter eingetreten ist und die Überalterung der Bevölkerung droht."(ISSB e. V.)[12]
(Netzwerk: AfD, Christlicher Antifeminismus; siehe auch Narrativ Frauenemanzipation und Bevölkerungsreduktion)
"Nicht nur als Bollwerk gegen die Überfremdung sind Polen und Ungarn derzeit Vorreiter, sondern auch als Motoren zur Bekämpfung der demographischen Katastrophe. [...] Bis 2030 müsse die Geburtenrate auf 2,1 Kinder je Frau gesteigert werden, forderte Orban im Mai auf dem Budapest Demographic Forum."[13]
(Netzwerk: Völkischer Nationalismus; siehe auch Narrativ Überfremdung)
  • Der neonazistische III. Weg schreibt auf seiner Internetpräsenz im August 2016:
"Vom Genderwahn zum Volkstod [...] Das Dach eines sexuellen Umerziehungsplanes ist die sogenannte „Gender Ideologie“. Sie behauptet, alle Menschen seien gleich. [...] Wir verstehen uns als familienfreundliche und nationale Gemeinschaft. [...] Zu dieser Gesellschaftsordnung gehören unbedingt wieder gesunde und kinderreiche Familien, um der demographischen Katastrophe entgegen zu steuern. Gegen die herrschende Dekadenz der Volksverräter geben wir der Familie als Keimzelle der völkischen Gemeinschaft oberste Priorität beim Erhalt von Volk und Vaterland. [...] Menschenverachtend ist folgerichtig nicht die lebensbejahende Idee der Gemeinschaft eines Volkes, das gesund in seinen natürlichen Eigenarten wächst und blüht, nein, menschenverachtend ist die Bekämpfung der traditionellen Familie, die propagandistische Förderung der Homo-Lobby, die Verleugnung der natürlichen Geschlechter und die perversen Sexualexperimente an unseren Kindern." (Der III. Weg)[14]
(Netzwerk: Völkischer Nationalismus; siehe auch Narrative Volkstod, Gender-Wahn, Umerziehung, Gender-Ideologie, Dekadenz, Keimzelle der Nation, Traditionelle Familie, Homolobby, Frühsexualisierung)
"Wir müssen kehrt machen aus der fatalen Sackgasse, als die sich die Verbindung von wachsender Erwerbsarbeit, hedonistischer materieller Selbstverwirklichung und Feminismus erwiesen hat. Im Gegensatz dazu müssen Mutterschaft und Familie ermöglicht und gestärkt, die Eigenverantwortung für die Betreuung und Erziehung der Kinder anerkannt und honoriert sowie der hunderttausendfachen Tötung von Ungeborenen entgegengewirkt und den Frauen in Not wirksam geholfen werden. Das SZW steht für eine Kultur der Lebensbejahung."[15]
(Netzwerk: Völkischer Nationalismus; siehe auch Narrative: Lebensschutz)
  • Am 23.02.2018 äußerte sich der AfD-Bundestagsabgeordnete Martin Reichardt in einer Rede im Bundestag zum "Elterngeld plus" unter anderem folgendermaßen:
"Deutschland ist bedroht von einer demografischen Katastrophe, und gegen die muss diese Regierung endlich vorgehen. Seit Anfang der 70er-Jahre sterben mehr Deutsche als geboren werden, zurzeit etwa 200 000 pro Jahr. Diesen Prozess der Überalterns und Aussterbens des Souveräns hat die jetzige Bundesregierung mit der populistischen Phrase vom demografischen Wandel schöngefärbt. [...] Große Würfe wagen Sie lediglich im Rahmen einer qualitativ und quantitativ schlechten Bevölkerungspolitik. Sie geben das Geld, das für eine verantwortungsvolle Familienpolitik benötigt wird, für die millionenfache Einwanderung in die Sozialsysteme aus, und das ist eine Schande."[16]
(Netzwerk: AfD; siehe auch Narrativ: Niedergang der Nation)
"Wenn Ihnen wirklich an einer Verbesserung der Situation von Familien, Kindern, Frauen und übrigens auch Männern in Deutschland gelegen wäre [...] Dann würden Sie mit der AfD die finanziellen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass mehr junge Menschen den Mut finden, eine Familie zu gründen, damit Deutschland sich nicht abschafft [...] Sie würden nicht ständig Gender- und Geschlechtervielfalt zum Alleinseligmachenden erklären, sondern Ehe und Familie als staatstragende Institutionen schützen, Alleinerziehende stärken und die staatlich aufgezwungene unnatürliche Frühsexualisierung unserer Kleinsten in Kitas und Grundschulen verhindern. [...] Aber die Familienpolitik, die diese Regierung betreiben will, wird leider rein gar nichts daran ändern, dass die demografische Katastrophe, auf die wir zusteuern, weiter ihren verhängnisvollen Lauf nehmen wird.[17]
(Netzwerk: AfD; siehe auch Narrative: Niedergang der Nation, Frühsexualisierung)
  • 07.12.2018: Während des Bundesparteitages der CDU warnte der Delegierte Eugen Abler vor einem Verlust der "christlichen Werte" in der CDU unter anderem mit den Worten:
„Hier sind Themen wie Gender-Ideologie, das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare, die Ehe für alle und der Lebensschutz zu nennen. […] Wir töten täglich potenzielle Ärzte, Facharbeiter, Pflegekräfte,  Lehrer, Priester usw. und steuern damit in die demografische Katastrophe. Ohne die Tötung von 7-8 Millionen Kindern seit 1975 hätten wir keinen Fachkräftemangel und bräuchten keine Einwanderung. Derzeit wird am Werbeverbot für Abtreibungen § 219a gerüttelt. Ich fordere Sie auf diesen weiteren Schritt in die Selbstzerstörung unseres Volkes nicht zu gehen. […] Das Umerziehungsprogramm Gender-Mainstreaming hatte übrigens auch seinen Ursprung in einem rechtlich unverbindlichen UN-Papier.“[18]
(Netzwerk: CDU; siehe auch Narrative: Lebensschutz, Gender-Ideologie, Niedergang der Nation, Umerziehung)
„Die Familie ist die Keimzelle jeder Gesellschaft […] Die AfD bekennt sich in ihrer Familienpolitik zum klassischen Leitbild der Familie, in der Vater und Mutter in dauerhafter gemeinsamer Verantwortung für ihre Kinder sorgen. […] Die Folgen des demografischen Niedergangs sind für Europa katastrophal [...] Zivilisationen, die ihre Bevölkerung verlieren, verschwinden eines Tages aus der Geschichte. […] Kern der Gender-Ideologie ist die Leugnung von biologischen Unterschieden zwischen Mann und Frau, verbunden mit der Behauptung, dass Geschlechter nur soziale Konstrukte seien. Unterschiede etwa bei der Auswahl und Ausübung von Berufen werden als Beweis einer vermeintlichen Diskriminierung betrachtet und deren Beseitigung gefordert. Diese Ideologie entwertet die für den Bestand der Gesellschaft unverzichtbare Familie und verunsichert Kinder in ihrer sexuellen Identität. […] Wir lehnen die unnatürliche Umgestaltung der deutschen Sprache als Mittel zur Durchsetzung der Gender-Ideologie ab. In einem freien Europa darf es keinen staatlichen Zwang zur Verwendung einer politisch korrekten Sprache geben.“[19]
(Netzwerk: AfD; siehe auch Narrative: Keimzelle der Nation, Traditionelle Familie, Niedergang der Nation, Gender-Ideologie, Political Correctness)
"Ganze Länder gleiten langsam ins Nichts, verschluckt von einer demografischen Kluft, die unaufhaltsam dem Aussterben näher bringt. [...] Experten bezeichnen es als „demografischen Winter“ und es lässt einem das Blut in den Adern gefrieren. Kein Tag vergeht ohne dass im einen oder anderen Land die herkömmliche Familie neuen Behinderungen und Belästigungen ausgesetzt wäre [...] Familien werden auch von unnatürlichen Lebensstilen wie Homosexualität bedroht, während „Transgenderismus“ fast überall als neue Normalität gilt. [...] Und selbst wenn es uns gelingt, unseren Hals zu retten und diese absurde Landschaft ohne allzu großen Schaden zu durchqueren, sehen wir uns am Ende dem allerletzten Hindernis gegenüber: der Sterbehilfe, die von einer zunehmend totalitären kulturellen, rechtlichen, politischen und medizinischen Macht gefördert [...] „IFamNews“ setzt sich das Ziel, jeden Tag die Wahrheit zu sagen und – wenn auch in bescheidenem Maßstab – dazu beizutragen, dass der Abscheu gegen diese Kultur des Todes und der Zerstörung in der Welt wächst"[20]
(Netzwerk: Christlicher Antifeminismus; siehe auch Narrative: Traditionelle Familie, Natürliche Geschlechterordnung, Totalitarismus, Kultur des Todes)
„Frauen werden durch Quoten zu intellektuell minderwertigen Menschen erklärt, die nicht in der Lage sind, aufgrund von eigenen Fähigkeiten in verantwortungsvolle Positionen zu gelangen. […] In Kriegszeiten oder Hungersnöten, wenn der Mann an der Front oder auf der Suche nach Lebensmittel war, musste die Frau mit Hausverstand allein Kinder erziehen und den Haushalt zusammenhalten, eine Aufgabe, bei der vor allem eine praktische und emotionale Intelligenz gefragt ist. Mann und Frau sind in allem komplementär. […] Meiner Meinung nach hat jemand, der sich durch die maskuline Allgemeinform nicht repräsentiert fühlt, ein psychisches Problem. Doch es kann nicht Aufgabe der Allgemeinheit sein, individuelle psychische Probleme zu lösen. […] Unqualifizierte Quotenfrauen treffen politische und gesellschaftliche Fehlentscheidungen, die „Frauenpolitik“ führt zu steigender Staatsquote, Bürokratisierung und zu immer drastischeren Eingriffen ins Privatrecht. […] Der Feminismus ist eine progressive Ideologie des beginnenden 20. Jahrhunderts. Wie alle progressiven Ideologien wird er nicht nur von Sozialisten und Kommunisten gefördert, sondern auch von den liberalen anglo-sächsischen Finanz- und Wirtschaftsoligarchen. Das Ziel ist immer das gleiche: Den Menschen, hier die Frau, von seiner wahren Natur und der natürlichen Ordnung zu entfremden, um technokratisch von oben einen neuen austauschbaren Massenmenschen für den utilitaristischen Gebrauch durch die jeweilige Elite zu erschaffen. […] Damit löst sich seither die traditionelle Familie auf […] Die Menschen müssen begreifen, in welchem Maß sie manipuliert werden, wie sehr Feminismus und Gender Mainstreaming nicht nur idiotisch, sondern schlichtweg destruktiv sind. Und sie müssen den Zusammenhang von Demographie, Alterssicherung, Wohlstand und Immigration verstehen. […] Mit der Dekonstruktion des Männlichen wird nun aber nicht nur die Familie als Keimzelle der Gesellschaft zerstört, sondern die gesellschaftlichen Abwehrmechanismen in allen Bereichen: Die Väter wehren sich nicht gegen die perverse Sexualindoktrination ihrer Kinder in der Schule, die jungen Männer verteidigen nicht die jungen Mädchen gegen die sexuellen Begehrlichkeiten illegal eingewanderter afrikanisch-arabischer Jungmänner, die Polizei bekämpft Clan- und Bandenkriminalität nur noch halbherzig, Berufssoldaten haben ein schlechtes Image, weder die staatlich organisierte illegale Einwanderung von jungen Männern aus der Dritten Welt noch die freiheitsfeindlichen Coronamaßnahmen stoßen auf nennenswerte Gegenwehr.“[21]
(Netzwerke: sonstige Netzwerke; siehe auch Narrative: Gleichstellung diskriminiert, Ewiger weiblicher Instinkt, Komplementarität der Geschlechter, Feminismus als Geisteskrankheit, Gleichstellung ist zu teuer, Kulturmarxismus, Natürliche Geschlechterordnung, Traditionelle Familie, Keimzelle der Nation, Indoktrination von Kindern)
  • 23.05.2022: Das AfD-Mitgliedermagazin AfD-Kompakt zitiert den familienpolitischen Sprecher der AfD, Martin Reichert unter anderem mit den Worten:
„'Wenn man eine Gesellschaft umkrempeln und kaputt machen will, dann zerstört man zuerst die Familie', bringt er es auf den Punkt. Denn die ist die Keimzelle der Gesellschaft. Und die Grundlage für das Überleben eines Volkes. Deshalb vernachlässigt die Ampelkoalition – wie auch schon die Merkel-Regierung davor – die traditionelle Familie, wo sie nur kann. Deutschland sei mittlerweile ein sehr familienunfreundliches Land. Das Ergebnis: 'Wir haben ein gewaltiges Geburtendefizit, eine demografische Katastrophe!' […] Familien müssen geschützt werden. Aber nicht, indem man Kinderrechte nach Vorstellungen der Ampelparteien ins Grundgesetz schreibt. Denn was zunächst gut klingt, sei viel mehr ein perfider Trick, um Eltern zu entrechten. “[22]
(Netzwerke: AfD; siehe auch Narrative: Niedergang der Nation, Keimzelle der Nation, Traditionelle Familie, Elternrecht statt Kinderrechte)

Antifeministische Diskurskoalitionen mit dem Narrativ Demografische Katastrophe

Das Narrativ Demografische Katastrophe wurde auf Grundlage der oben zitierten Äußerungen in der folgenden Verteilung aufgefunden:

  • AfD 5x
  • CDU 1x
  • Christlicher Antifeminismus 5x
  • Sonstige Netzwerke 2x
  • Völkischer Nationalismus 7x

Verkettungen mit anderen antifeministischen Narrativen

Die oben genannten Äußerungen zeigen, dass das Narrativ Demografische Katastrophe mit folgenden Narrativen verkettet ist, die ebenfalls als „antifeministisch“ identifiziert wurden. Hierbei ist zu beachten, dass ein Ausdruck verschiedene Bedeutungen haben und für verschiedene Erzählungen - also für verschiedene Narrative - stehen kann. Daher findet hier nicht der Ausdruck an sich, sondern eine bestimmte Lesart dieses Ausdruck, ein bestimmtes Narrativ, nämlich das antifeministische Narrativ, Beachtung.

Literatur

  • Janna Petersen, Stella Hindemith (2015): Die Kampagne »Volkstod« – das aktuelle Thema des demographischen Wandels wird umgedeutet, in: Frauen und Rechtsextremismus in Mecklenburg-Vorpommern. Eine Broschüre des Vereins »Lola für Demokratie in Mecklenburg-Vorpommern e.V.« in Kooperation mit der Amadeu Antonio Stiftung (verantwortlich) im Auftrag des Landesfrauenrates M-V e.V., S. 55-60 Link (PDF)
  • Susanne Schultz (2016): Die zukünftige Nation. Demografisierung von Migrationspolitik und neue Konjunkturen des Rassismus. In: movements. Journal for Critical Migration and Border Regime Studies 2 (1). Link
  • Schultz, Susanne (2013): Familienpolitik und die „demografische Chance“. Zur postkatastrophistischen Phase einer neuen deutschen Bevölkerungspolitik. In: Prokla 173. 539–562.

Einzelnachweise

  1. Oswald Spengler (1920): Untergang des Abendlandes. Umrisse einer Morphologie des Abendlandes. Erster Band: Gestalt und Wirklichkeit, München, S. 96
  2. Eike Sanders: »free-gender«, in: Antifaschistisches Info-Blatt 3/2010 vom 12.09.2010
  3. Free-Gender: Raus aus den Köpfen. Genderterror abschaffen, Bielefeld 2011, PDF
  4. Eva Herman (2010):Gender Mainstreaming – größtes Umerziehungsprogramm der Menschheit, in: Info-Koppverlag.de vom 15.01.2010 Link
  5. Andres Laun: Die demographische Vergreisung Europas und der Islam, in: kath.net vom 03. Juni 2004, Link
  6. Internetpräsenz der NPD Heilbronn: NPD-Parteiprogramm, S. 3
  7. Flyer der NPD Fraktion Mecklenburg-Vorpommern: »Deutsche Kinder braucht das Land! Volkstod stoppen!«  Link (PDF)
  8. Ferdinand Knauß: Deutschland riskiert die Bevölkerungskatastrophe, in: WirtschaftsWoche vom 23.06.204
  9. Höcke, Björn (2014): »Die AfD betreibt keinen billigen Populismus!« Arnstädter Stadtecho im Gespräch mit Björn Höcke – Spitzenkandidat der AfD in Thüringen, gespiegelt als pdf auf der Internetseite der AfD Nordhausen, Eichsfeld, Mühlhausen vom 4. 9. 2014
  10. Höcke, Björn (2014): AfD als identitäre Kraft. Interview mit der Blauen Narzisse vom 13. 8. 2014
  11. Internetpräsenz vom ISSB: Über mich
  12. Institut für Strategische Studien Berlin (ISSB e.V.): Zuerst die Bevölkerungsreduktion, dann die Massenmigration. Das größte demographische Experiment aller Zeiten, in: Freie Welt vom 24.02.2017
  13. Martin Müller-Mertens: Der neue Warschauer Pakt, in: Compact. Magazin für Souveränität, Nr. 1/2018, S. 24
  14. Der III. Weg: Vom Genderwahn zum Volkstod, in: Internetpräsenz vom III. Weg', 12.08.2016
  15. Studienzentrum Weikersheim: Weikersheimer
  16. Martin Reichardt: Redebeitrag im Bundesparlament am 23. Februar 2018, in: Deutscher Bundestag – 19 Wahlperiode – 15 Sitzung Berlin, Freitag, den 23. Februar 2018
  17. Mariana Iris Harder-Kühnel: Redebeitrag im Bundesparlament am 22 März 2018, in: Deutscher Bundestag – 19 Wahlperiode – 23 Sitzung Berlin, Donnerstag, den 22. März 2018
  18. Philipp Richter: „Landesverrat“: Eugen Abler attackiert Merkel auf CDU-Parteitag in Hamburg, in: Schwäbisch.de vom 7.12.2018
  19. Programm der Alternative für Deutschland für die Wahl zum 9. Europäischen Parlament 2019, S.65ff
  20. Marco Respinti: Ein Neuanfang für Leben und Familie, in: iFamNews vom 22.01.2020
  21. Eva-Maria Michels im Interview mit Bernhard Tomaschitz “Resultat ist die totale Entmenschlichung des Menschen”, in: Zur Zeit vom 11.03.2021
  22. AfD-Kompakt: „Familie ist kein Vertragswerk, sondern die Grundlage für unser Überleben“ vom 23.05.2022